Warum eigentlich lackieren ? Nun ja, schaut doch mal in eure Autos rein, nur einfarbiges langweiliges Plastik. Zumindest ging es mir so als ich das erste mal in den Corsa einstieg. Leider hat Opel sich nicht dazu durchringen können den von auÃen lebendigen und sportlichen Charakter des Corsas in den Innenraum zu tragen. Aber so können wir wenigstens dem Auto etwas individuelles verleihen und den Innenraum mit Farbe etwas ansprechender gestalten. So bevor wir eigentlich beginnen etwas vorweg: Ich bin kein gelernter Lacker und habe auch keinen Meisterbrief *lol*, das was ich weià hab ich mir selbst zusammengesucht und denn Rest durch Versuchen selbst herausgefunden. Ich versuche mit diesem Text denen eine Hilfe zu sein die noch nichts oder wenig über lackieren wissen. Wenn's bei euch aus irgendwelchen Gründen nicht mit dem Lackieren klappen sollte ihr euch irgendwas ruinieren solltet dann habt ihr Pech gehabt und könnt mich deswegen nicht belangen. So nach dem Gesülze geht's jetzt aber los. Um erfolgreich Lackieren zu können brauchen wir ein paar Kleinigkeiten aus dem Baumarkt. Als erstes geht ihr in die Autoabteilung und kauft euch je nach dem wie viel ihr lackieren wollt euren Sprühlack. Ich habe hochglänzenden, gelben Sprühlack verwendet, die Dose hat so 12 Mark gekostet, habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Was zum Preis: Ihr solltet nicht den billigsten Lack nehmen, so um 10 Mark ist ok. Und beachtet ob der für Kunststoff geeignet ist (Steht auf der Rückseite) Dann braucht ihr noch zum Konservieren der Lackschicht transparenten (hochglänzenden) Schutz-, oder Klarlack. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt dann nehmt noch ne Dose Haftgrund für Kunststoff mit, ich hab's zwar ohne gemacht (es hält auch) aber es gibt Leute die drauf schwören. Achtet darauf das alle diese Lack-Produkte von dem gleichen Hersteller sind denn sonst kann es sein das es zu Verträglichkeitsproblemen kommt und der Lack Blasen schlägt. So nachdem ihr euren Klarlack und Farblack in den Einkaufswagen gepackt habt, besorgt ihr euch noch eine 100 Packung PVC-Einmalhandschuhe kosten so um 10 Mark und einen Liter Farbverdünner. Der Farbverdünner ist zwar nicht unbedingt notwendig doch den würde ich auch empfehlen weil sich der Sprühnebel einfach überall niederschlägt und der mit Verdünner am Beste weggeht. Und natürlich braucht ihr was mit dem ihr den Lack wieder entfernen könnt wenn was schiefgelaufen ist. AnschlieÃend noch etwas Zeitungspapier oder Karton (habt ihr bestimmt zu Hause), Malerband (Kreppband). Daheim angekommen klaut ihr Mutti noch schnell eine Rolle Küchenpapier und eine Schere aus der Küche, zieht euch ein altes T-Shirt an dann kann es losgehen. Noch mal kurz was ihr Braucht: · Farblack · evtl. Haftvermittler · Klarlack (hochglänzend) · Einmalhandschuhe · Farbverdünner · Malerband · Küchenpapier · Zeitungspapier · Schere Den Ort für eure Lackierarbeiten müsst ihr sorgfältig auswählen. Ich hab meine Teile in unserem Garten lackiert. Dazu habe ich einen Eimer umgedreht und in den Schatten gestellt. Diese dann mit Zeitungspapier und dem Malerklebeband gut abgeklebt. Und anschlieÃend unseren Rasen etwas mit Wasser abgespritzt. Grundsätzlich gilt beim Lacken das man es wegen des Sprühnebels immer im Freien machen sollte. Es sollte nur im Schatten lackiert werden und die unmittelbare Umgebung mit Wasser befeuchtet werden, um Dreck, Staub und andere Fremdkörper zu binden. Immer erhöht und iemals auf der Erde arbeiten da es so kleine Insekten gibt die für ihr Leben gerne auf frisch lackierte Oberflächen springen (der Gestank scheint sie irgendwie anzuziehen). Generell sind Insekten jeder Art extrem blöd und fliegen gerne auf lackierte Oberflächen. (Besonders wenn man sich dazu entscheidet seine Flächen gelb zu lackieren). Also am besten wenn's einigermaÃen Kühl ist, so um 20°C, lackieren. Sollte doch mal eine Fliege auf die lackierte Fläche fallen, die Flügel mit einer Pinzette packen und nach oben wegziehen. Von der Vorstellung ihr sprüht da einmal kurz drüber und es sieht wunderbar aus müsst ihr euch verabschieden. Um eine gute Deckkraft zu erreichten muss man dem Teil mindestens 3 mal mit Lack bearbeiten. Und natürlich dann mit 2 Schichten Klarlack versiegeln. Generell gilt das man immer nur dünne Lackschichten auftragen sollte, denn sonst läuft der Lack herunter und bildet "Lacknasen" welche einfach sch**** aussehen. Besonders bei dem allerersten Lackauftrag nur eine ganz dünne Schicht auftragen weil der Lack noch überhaupt keine Stellen hat wo er im nassen Zustand richtig haften kann. Die Oberfläche sollte nur leicht "schmutzig" aussehen. Nachdem der Lack angetrocknet ist, geht bei der ersten Schicht schnell, kann die zweite Schicht aufgetragen werden. Bei dem 2mal Lacken nur soviel auftragen das der Kunststoff noch schwach durchscheint. Und jetzt gut trocknen lassen, mindestens 1-2 Stunden. AnschlieÃend kommt die 3 Schicht drüber, diese sollte jetzt alles abdecken so das kein Kunststoff mehr sichtbar ist. Danach mindestens 2 Stunden, besser über Nacht trocknen lassen. Ist die 3 Schicht fest seht ihr ob noch mal nachgespritzt werden muss, wenn ja dann macht das vorsichtig wenn nicht, könnten wir das Teil mit Klarlack versiegeln. Niemals auf feuchten Farblack Klarlack sprühen weil der Klarlack den noch feuchten Farblack anlösen kann und sich so wie einmal bei mir, die Farbe verändern kann. (Keine Ahnung jedenfalls war mein lackiertes Teil danach nicht mehr silber). Das Lacken mit Klarlack ist eine heikle Sache, weil wenn man zuwenig nimmt oder zu weit weg ist glänzt die Oberfläche nicht. Sprüht man aber zu viel drauf gibt es Lacknasen. Keine Panik wenn's beim Klarlacken ne kleine Nase gibt versucht durch leichtes pusten und entsprechendes Lager der Teile die Nase dazu zu bringen noch zu verlaufen. Kleine Lacknasen sieht man im Klarlack fast nicht mehr. Noch ein kleiner Tipp zur Dosierung des Klarlackes dreht euer Teil so das sich das Licht drin Spiegelt und sprüht dann Klarlack drauf, wenn es anfängt stark zu glänzen sofort aufhören, dann befindet sich nämlich ein geschlossener Film Klarlack darauf. Auch hier gilt der Grundsatz: Ãbung macht den Meister. Â
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